Pflege – ein Beruf mit Herz und Verstand

Vor allem Auszubildende gestalteten mit lebendigen Aktionen den Tag der Pflege in Nürnberg

Die immer wieder einsetzenden Regenschauer konnten ihrer guten Laune nichts anhaben. Die Auszubildenden, die am Tag der Pflege in Nürnbergs Innenstadt zusammengekommen waren, hatten sichtlich Spaß. Die Veranstaltung, inzwischen zum fünften Mal von den mittelfränkischen Wohlfahrtsverbänden ausgerichtet, war diesmal von den Aktionen der Altenpflegeschülerinnen und -schüler geprägt. 14 verschiedene Gruppen schwärmten vom Lorenzer Platz aus und zeigten den Passanten Talente über die berufliche Kompetenz hinaus. Etliche tanzten, andere zeigten eine Pantomime, eine Gruppe hatte sich als Roboter verkleidet.
„Wir wollen zeigen, dass wir unseren Beruf gerne machen“, sagte Caritas-Geschäftsführer Michael Groß als Sprecher der Veranstalter bei einer kleinen Kundgebung vor der Lorenzkirche. Die Pflegeschülerin Tatjana nannte als Grund, sich von der Hilfs- zur Fachkraft weiterzubilden: „Es ist schön, wenn die Menschen mitlächeln.“ Da sie bescheiden nicht damit herausrückte, musste Moderator Michael Groß verraten, was ein pflegebedürftiger Mann ihr nach dem Rasieren gesagt hatte: „Sie sind die Allerbeste.“
Ähnliche Motive für ihre Berufsentscheidung hatten andere Schülerinnen und Schüler auf Plakate geschrieben: „Ich pflege, weil ältere Menschen Zeit und Liebe brauchen“, „…weil ich den Menschen etwas zurückgeben möchte“, „… weil meine Pflege von Herzen kommt“ oder „… weil ich hier gebraucht werde“. Da war auch die Rede davon, dass jeder Mensch eine gute Pflege verdient hat und dass die Pflege eine Zukunft haben muss. „Pflege – ein Beruf mit Herz und Verstand“ stand auf ein weiteren Plakat und ein Transparent warb: „Komm in die Pflege – es lohnt sich“.
Und dass es sich lohnt, rechnete Groß am Beispiel der Caritas. Zwischen 3.000 und 4.000 Euro brutto verdiene eine Pflegefachkraft im Monat. Am wichtigsten aber sei, dass Pflegekräfte ihre Arbeit als sinnvoll erlebten.
Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml, die für ein Grußwort gekommen war, machte sich gegen das Vorurteil stark, die Pflegeausbildung werde von Schülern ergriffen, bei denen es zu einem angeblich angeseheneren Beruf nicht gelangt habe. Sie erzählte von einer Auszubildenden, die selbst von Altenheimbewohnern bemitleidet worden war, das Abitur sei wohl nicht so gut gewesen, dass sie nun im Pflegeheim arbeiten müsse. Die junge Frau habe geantwortet: „Das Abi war eigentlich ganz gut. Ich bin hier, weil ich bei euch sein will.“
Bezirkstagspräsident Armin Kroder empfahl dem Publikum ein Gedankenexperiment: „Stellen Sie sich vor, alle Pflegekräfte legten drei Tage lang die Arbeit nieder.“ Die Folgen, die man sich ausmalen könne, zeigten: „Die Pflege ist für die Gesellschaft systemrelevant im besten Sinne.“

 

 

 

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